INUGA: Anlass, Ziele und Inhalte

Urbaner Gartenbau und grüne Infrastruktur bieten vielfältige Ökosystemleistungen. Warum? „Grüne“ Städte sind resilienter gegenüber Starkregenereignissen und Hitzewellen, sie steigern das physische und psychische Wohlbefinden der sich dort aufhaltenden Menschen und fördern die Artenvielfalt. Der Anbau von Obst und Gemüse in der Stadt verkürzt Transportwege und bietet Teilhabemöglichkeiten der Bevölkerung an der Produktion der Nahrungsmittel sowie der Stadtraumgestaltung. Partizipative urbane Gärten sind Orte der Vielfalt, des Lernens und der Selbstversorgung. Um dem Klimawandel zu begegnen und im Wettbewerb um Standortqualitäten zu punkten, werden urbaner Gartenbau und grüne Infrastruktur für die Stadtplanung, Stadtentwicklung und Gebäudeplanung immer wichtiger. Sie stellen einen zukunftsweisenden Wirtschaftszweig dar.

Definition Urbaner Gartenbau

Urbaner Gartenbau umfasst alle Produktionssysteme und -verfahren, die auf Flächen, in Gewässern oder auf, an oder in Gebäuden in der Stadt oder ihrem nahen Umfeld für die kommerzielle oder nicht-kommerzielle Erzeugung von gartenbaulichen Produkten und Leistungen einschließlich Ökosystemleistungen genutzt werden. (angelehnt an die Definition des JKI zur urbanen Landwirtschaft in Journal für Kulturpflanzen 2023, S. 3)

Die Ziele

der Fördermaßnahme

Das Innovationsprogramm des BMEL fördert Entwicklungen, die z. B. auf eine nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft und gesunderhaltende Ernährung abzielen, natürliche Ressourcen schonen, einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an Klimaveränderungen leisten, Wirtschaft und Forschung zusammenbringen sowie die Wettbewerbsfähigkeit und die Nutzung innovativer Technik verbessern.

Das Entscheidungshilfevorhaben „Forschungsstrategie für Innovationen im Gartenbau – HortInnova“ des BMEL hat 2017 herausgearbeitet, dass für den urbanen Gartenbau Forschungsbedarf besteht. Infolgedessen wurde 2020 im Innovationsprogramm des BMEL die „Bekanntmachung über die Förderung von Innovationen im urbanen Gartenbau“ veröffentlicht. Ziel ist es, den Gartenbausektor als Wirtschaftszweig im Allgemeinen sowie im Hinblick auf seinen Beitrag zur grünen Infrastruktur, zu einer nachhaltigen Pflanzenproduktion und zu sozialen Aspekten im urbanen Raum zu stärken. Aus den zahlreich eingereichten Projektideen werden nun zwölf zukunftsweisende Verbundprojekte mit insgesamt 6,3 Millionen Euro aus Mitteln des BMEL unterstützt.

Die 31 beteiligten privaten Unternehmen und Forschungseinrichtungen verfolgen ein breites Spektrum an Innovationsansätzen, z. B.  wie messen sie Ökosystemleistungen, entwickeln kreislaufbasierte Pflanzgranulate, digitale Anwendungen zur Partizipation der Stadtbevölkerung oder bedarfsgerechte Belichtungssysteme (mehr dazu unter Projekte).

 

 
Die Ziele

von INUGA

Als Vernetzungs- und Transfermaßnahme für die Bekanntmachung ist INUGA im Frühjahr 2023 gestartet und bis 2028 konzipiert. Zum INUGA-Team gehören neben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Fachöffentlichkeit auch Spezialistinnen und Spezialisten für Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit (mehr über die Menschen hinter INUGA unter Kontakt). Sie vernetzen die im Innovationsprogramm geförderten Projekte und steuern den fachlichen Austausch und Wissenstransfer innerhalb des Netzwerks und darüber hinaus. Zu den Maßnahmen gehören:

  • Evaluation der Fördermaßnahme und Ableitung von Handlungsempfehlungen für Forschung, Praxis und Politik
  • Transdisziplinäre Vernetzung der Beteiligten
  • Fach- und Networking-Veranstaltungen zu zukunftsrelevanten Fragestellungen des Innovationsfeldes
  • Kooperationen zwischen Verbundprojekten und Stakeholdern wie Berufs- und Interessenverbänden
  • Information der Fachöffentlichkeit über die Entwicklungen und Ergebnisse der geförderten Projekte sowie über weitere Innovationen und Neuigkeiten im urbanen Gartenbau.

Die Mission von INUGA

  • Wir vernetzen, führen transdisziplinär gewonnene Forschungserkenntnisse zusammen und identifizieren weitere Forschungsbedarfe.
  • Wir steigern die Akzeptanz von und die Nachfrage nach neuen Methoden, Produkten und Technologien im und aus dem urbanen Gartenbau.
  • Wir erleichtern das Übertragen vielfältiger Innovationsansätze in die Praxis.